Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt es an der Grundschule Kutenhausen die Arbeits-gemeinschaft „Ausbildung zu Streitschlichtern“.

Im Schuljahr 2011/2012 nahmen 2 Lehrkräfte sowie eine Mitarbeiterin des OGTs am Buddy-Trainingsprogramm für Grundschulen in Ostwestfalen-Lippe teil. Das seit 1999 von der Vodafone Stiftung Deutschland geförderte Buddy-Projekt will Kinder und Jugendliche dazu befähigen, ihr Handeln als wirksam zu erleben: „Ich kann etwas!“ und „Ich kann etwas bewirken!“.

Das Buddy-Prinzip fußt auf den vier Säulen:

  • Peergroup-Education
  • Lebensweltorientierung der Schüler
  • Partizipation und
  • Selbstwirksamkeit.

Ziel ist es, mittels Buddy-Projekten verantwortliches und selbstwirksames Handeln der Schülerinnen zu fördern, gemäß der Leitidee „Aufeinander achten, Füreinander da sein, Miteinander lernen!“

Nach einer ersten Umfrage unter allen SchülerInnen unserer Schule kristallisierte sich das Thema „Pausen/Streitsituationen auf dem Schulhof/Umgang miteinander in den Pausen“ heraus. Wir führten eine zweite Umfrage ausschließlich zum Thema „Pausen“ durch, um das „Spielverhalten und die Bedarfe“ unserer SchülerInnen zu ermitteln.

  • Das spiele ich in der Pause am liebsten.
  • Dort spiele ich in der Pause am liebsten.
  • Das klappt bei der Ausleihe der Spielgeräte gut.
  • Das soll bei der Ausleihe der Spielgeräte besser werden.
  • Auf dem Balancierparcour und auf den Klettergerüsten verhalten sich alle Kinder rücksichtsvoll.
  • Wenn meine Klasse Spielzeit auf dem Mini-Fußballfeld hat, einigen wir uns, wer spielen darf.
  • Auf dem Mini-Fußballfeld entscheiden wir gemeinsam, wer der „Bestimmer“ ist.
  • Nach der Pause klappt der Rückweg in die Klasse gut, wenn….
  • Nach der Pause gibt es auf dem Weg zurück in den Klassenraum manchmal Streit, weil…
  • In den Pausen gibt es manchmal Streit, weil….
  • Das soll in den Pausen besser werden:

Nach Auswertung der 2. Abfrage installierten wir im Schuljahr 2012/ 2013 an unserer Schule eine Arbeitsgemeinschaft zur Ausbildung von Streitschlichtern. Die Arbeitsgemeinschaft setzte sich aus 22 SchülerInnen der Klassen 3 und 4 zusammen.
Alle SchülerInnen legten am Ende des Schuljahres die Streitschlichter-Prüfung ab. In Rollenspielen zu verschiedenen Streitsituationen haben die SchülerInnen gelernt, einen Streit so zu schlichten, dass beide Streitparteien ihre Sichtweise darstellen und mit einer von ihnen selbst gefundenen Lösung den Streit beilegen können.

 

Wichtige Grundsätze einer jeden Streitschlichtung sind:

  • beide Streitparteien legen ihre Sichtweise dar,
  • die Streitschlichter sind unparteiisch,
  • die Streitenden finden mit Hilfe der Buddies selbst eine Lösung für ihren Streit,
  • die Buddies geben keine Lösungen vor,
  • Schimpfwörter sind verboten,
  • die Buddies achten auf die Einhaltung der Regeln. Bei Nichteinhaltung der Regeln brechen die Buddies die Streitschlichtung ab.

Die Streitschlichter-Buddies sind jeweils einzelnen Klassen „zugeordnet“. Wenn Kinder einer oder auch verschiedener Klassen Hilfe brauchen, um einen Streit zu schlichten, sprechen sie selbstständig die für sie zuständigen Steitschlichter-Buddies an. Mit deren Hilfe können sie dann sowohl während der Pause als auch während der Unterrichtszeit einen Gruppenraum nutzen und gemeinsam eine Lösung finden.

Seit 2013 „bilden“ die Viertklässler-Buddies im 2. Schulhalbjahr im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft neue Streitschlichter aus den dritten Klassen für das darauffolgende Schuljahr aus.

Im 1. Schulhalbjahr werden die Viertklässler-Buddies außerdem eine Stunde pro Woche als Unterstützung in den Hausaufgabenstunden der Flexiblen Eingangsphase eingesetzt. Die Buddies ordnen sich den vier Eingangsklassen zu und helfen Minis und Maxis bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben.

Seit Beginn des Schuljahres gibt es an unserer Schule die sogenannten „Flur-Buddies“. Im wöchentlichen Wechsel übernehmen jeweils 2 Viertklässler diese Aufgabe. Sie achten darauf, dass alle Kinder auf den Schulhof gehen und notieren die Namen der Kinder, die diese Regel nicht beachten. Zu Beginn und auch während der Pausen entstanden immer wieder Konflikte dadurch, dass Kinder sich in den Garderobenräumen, auf den Fluren oder sogar in den Klassenräumen aufhielten, anstatt auf den Schulhof zu gehen. Kinder beschwerten sich darüber, dass ihnen Dinge abhanden gekommen oder aber kaputt gemacht worden waren. Durch den Einsatz der „Flur-Buddies“ ist gewährleistet, dass alle Kinder während der Hofpausen auch wirklich auf den Schulhof gehen.

An unserer Schule gibt es eine Vielzahl von mobilen Spielgeräten für die Hofpause. Um zu gewährleisten, dass diese Spielgeräte am Ende jeder Pause wieder abgegeben und an ihrem Platz im Geräteschuppen aufbewahrt werden, gibt es die „Pausen-Buddies“. Ebenfalls im wöchentlichen Wechsel übernehmen jeweils 2 bis 3 Viertklässler den Dienst der „Pausen-Buddies“. Sie sind für den Verleih und die Rückgabe der mobilen Spielgeräte verantwortlich. Alle SchülerInnen haben eine Klammer mit ihrem Namen. Gegen Abgabe der Klammer als Pfand können sie sich für jeweils eine Pause ein Spielgerät ausleihen. Am Ende der Pause geben sie das Spielgerät wieder ab und erhalten ihre Klammer zurück.